Füssener Heimatzeitung Nr. 158

111 Füssener Heimatzeitung Nr. 158 vom Juni 2018  Georg Pfeiffer bei der Feldarbeit. Per Hand hat er die Gelben Rüben gepflanzt und geerntet. Die Pfeiffers auf dem Feld Von der Gärtnerei Wackersreuther in Füssen besorgte sich Georg die Samen und bepflanzte ein ganzes Feld, nämlich das Feld, auf dem heute der Hof der Familie Pfeiffer am Alemannenweg 15 steht, mit Gelben Rüben. Als die Schwangauer Bauern sahen, wie die Pfeiffers gebückt ihr dortiges Feld bearbeiteten, fragte schon der eine oder andere ungläubig: „Ja, was diand denn Ihr do?“ Die Ersten im Umkreis Denn Georg Pfeiffer war der erste Bauer im Umkreis, der Gelbe Rü- ben in großen Mengen anbaute. In diesem Sommer erntete er über 150 Zentner, die sich später in manchemSchwangauer Koch- topf als Nahrungsquelle wieder- fanden. Vor allem war das Füs- sener Krankenhaus ein gern ge- sehener Kunde. So war die Fa- milie Pfeiffer jahrelang die einzige in der Umgebung, welche Gelbe Gelbe Rüben kommen nach Schwangau In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg litt ganz Deutschland unter Knappheit. Gleichermaßen war es im Allgäu, welches es durch die bergige Landschaft noch schwerer hatte. Georg Pfeiffer, der 26 Jahre lang das Amt des Bürgermeisters in Schwangau besetzte und Ehrenbürger Schwangaus wurde, verbrachte nach dem Krieg drei Jahre in Gefangenenlagern in Dachau und Moosburg. Dort lernte er viele wichtige Politiker und Wissenschaftler Deutschlands kennen. Von einem Mitgefangenen bekam er den Rat, Gelbe Rüben anzubauen, weil so der allgemeinen Lebensmittelknappheit amwirkungsvollsten begegnet werden könne. Ein Bericht von Lukas Pfeiffer Novelli Fortsetzung auf Seite 112 Serie: Schwangau

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