Füssener Heimatzeitung Nr. 157 Auszug für Print

19 Füssener Heimatzeitung Print-Version Nr. 157 vom Juni 2018 Immer noch mehr verbessern Jahrzehntelang war er einer der besten Kickerspieler Füssens. Nicht nur im Stamm der Likatier gewann er so manche Meister- schaft. Im legendären Nachtlokal Waldwinkel in der Kemptener Straße Füssens, nahm er an Meis- terschaften teil, bei denen sich zeigte, dass er zu den besten Spielern des Umkreises gehörte. Trotz seines professionellen Spiel- stils war Hardy stets darauf be- dacht, seine Technik immer weiter zu verbessern und zu verfeinern. Seine Schüsse waren hart und schnell. Da brauchte es nur eine kurze Handbewegung und ge- konnt landete der Ball im Tor. „Ich kenne keinen, der so ent- spannt und schnell aus der Hand geschossen hat, wie der Hardy. Total locker und trotzdem total schnell.“, war von vielen seiner damaligen Mitspieler zu hören. Sappralot Wie bei jeder Leidenschaft, wird geschimpft, wenn es nicht so klappt, wie man sich das vorge- stellt hat. So auch bei Hardy. Landete der Ball nicht im Tor sagte er: „Manno“, „Herrschaft“ oder seinen Lieblingsspruch, wenn er etwas nicht recht glauben konnte: „Ich glaub mein Täsch- chen brennt!“ Seine Liebe zum Kickern hatte so ein Ausmaß, dass er seiner Ziehtochter Anahita Philipp, auf die er schon im Kin- desalter immer aufpasste, das Kickern, aber auch Federball oder Tischtennis beibrachte. Wie schießt man ein Tor über Bande? Oder hält auch die här- testen Schüsse? Das lernte er ihr schonmit zehn Jahren und bekam regelmäßig Anfälle, wenn sie es nicht gleich verstand. Da gab er dann ein sonor brummendes „Ohhhh“ von sich und fügte noch ein: „Sappralot“ hinzu. Kickerturnier veranstaltet In den letzten zehn Jahren seines Lebens kam er immer seltener dazu, Kicker zu spielen, weil er sich schwerpunktmäßig mit an- deren Themen beschäftigte. So zum Beispiel als Regisseur mit dem Drehen von Filmen, als Schriftsteller mit dem Schreiben von Büchern oder als Journalist mit der Erstellung von Interviews und Artikeln. Bis kurz vor seinem Tod veranstaltete er zusammen mit Daniel Schröder jedes Jahr im Juni ein Kickerturnier, wo Groß und Klein, Gute und Schlechte, einfach jeder mitspielen konnte und zumSchluss ein Kickermeis- ter hervorkam. Die heiße Begeis- terung, die er für dieses Spiel empfand, ging so weit, dass er selbst die größten Kickerfeinde dazu brachte, mitzuspielen, und heute noch zu Ehren vom Hardy ein Kickerturnier im Stamm der Likatier veranstaltet wird. ■  Hardy plant in Gedanken schon den nächsten Schuss

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==