Füssener Heimatzeitung Nr. 157

99 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 Hardy war ein super „Kindermädchen“ Es ist noch nicht allzu lange her, da gab es ein Mäd- chen, das wollte immer mehr. Ihre Bedürfnisse waren kaum zu stillen, doch Hardy gab nicht auf und hatte große Geduld mit ihr. Ja, das Mädchen von früher bin ich und daher möchte ich euch jetzt von meiner Geschichte mit Hardy Seer erzählen, als er viele Male, lange Stunden, über Jahre hinweg auf mich aufgepasst hat. Ein Bericht von Anahita Philipp Wie kam es eigentlich dazu? Die erste Frage, die man sich hier stellt, ist wohl: „Wie kommt Hardy dazu auf mich aufzupas- sen?“ Es ist ja nicht so, dass Hardy nicht genug zu tun hatte und sich gelangweilt hätte, nein  Hardy und ich beim Feiern! er war ein sehr engagierter Mensch, mit vielen Projekten und Interessen, wegen denen er oft bis in die Nacht im Büro saß und seiner Arbeit nachging. Hardy war ein beliebter Freund, der viele Freundschaften pflegte, so auch zu meinen Eltern, die da- mals jemanden gesucht haben, der ab und zu auf mich aufpassen könnte. Und Hardy hatte Lust dazu. Man muss wissen, ich war ein anspruchsvolles Kind, was immer ein Extra-Superprogramm forderte und keine Ruhe gab, be- vor es nicht genau das bekam, was es sich in seinen Dickschädel gesetzt hatte. Meine Spürnase täuschte mich nicht Hardy, mein treuer Freund und Ziehpapa. Ich nenne ihn meinen Ziehpapa, weil ich väterliche Ge- fühle zu ihm hatte, und er lange Zeit wie ein Papa für mich war. Er kannte mich schon von klein auf und hielt meinem Vater bei der Geburt im Nebenzimmer Händchen. So wie man es halt bei Männern mit schwachen Ner- ven bei einer Geburt macht. Wir wohnten in der gleichen Straße in Füssen am Lech und Hardy war öfters bei uns zu Besuch, hat mit meiner Familie zusammen gegessen und war allen ein guter Freund. Meine kindliche Spürnase sagte mir ganz klar, dass Hardy ein großer Fan und Verehrer mei- ner Mama war, das habe ich in seinen Blicken gespürt, wie er sie anschaute oder wie er oft über sie geredet hat. Da meine Mama aber damals (und auch heute noch) in einer festen Be- Fortsetzung auf Seite 100

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