Füssener Heimatzeitung Nr. 157

94 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 desto schwerer können die Verletzungen sein, die einem zugefügt werden können, desto größer aber auch die Liebe, die man gewinnen kann. Letzten Endes ist es sogar die Aufgabe eines Schriftstellers, genau dieses Spannungsfeld immer auszureizen, seine Meinung und Gedanken über Themen so ungetrübt wie möglich darzustellen. Gelingt das einem Autor, spüren es die Leser instinktiv. Und auch wenn einem das Geschriebene gegen den Strich geht, weil man selbst ganz gegenteiliger Meinung ist, war es doch befruchtend diesen Artikel zu lesen, allein schon um sich wieder be- wusst zu machen, dass man eben diese andere Meinung vertritt. Eine Sünde begeht ein Schriftsteller nur, indem er die Zeit des Lesers mit leerenWorten, hinter denen er selber nicht steht, verschwendet. Immer mit Leidenschaft Hardy hatte als Schriftsteller nach genau diesen Prinzipien gelebt. Für ihn war es nie eine Option bei einer etablierten Zeitung zu arbeiten, welche penibel darauf achtet, ihre Leser nicht vor den Kopf zu stoßen, Artikel möglichst immer in die gleiche politische Richtung zu verfassen, damit die Auflagenzahlen ja hoch bleiben. Hardy hatte verstanden, dass es als Schriftsteller um sowas nicht gehen kann und darf. Aus diesem Grund ini- Fortsetzung von Seite 93 tiierte er zusammen mit Freunden die unabhängige Füssener Heimatzeitung, die es sich seit ihrer ersten Ausgabe auf die Fahnen geschrieben hat, von Themen zu berichten, über die sich etablierte Zeitungen im Traum nicht trauen würden zu schrei- ben. Seine Zeitung verpflichtete sich keiner politi- schen Richtung oder den gesellschaftlichen Normen, nur der Wahrheit und der Liebe. Bis zuletzt schaffte es die Heimatzeitung Füssens die meistdiskutierte Zeitung zu sein. Hardy war über das gesamte Be- stehen der Heimatzeitung, von 1989 bis 2001, ihr Chefredakteur und Herausgeber. Immer mit Herz Hardy liebte seine Arbeit als Schriftsteller. Er schrieb nicht nur für seine Füssener Heimatzeitung, er schrieb auch viel über Themen die ihn beschäf- tigten, über Menschen, die ihn faszinierten und über seine Sehnsucht nach dem Paradies. Er be-  Meistens dabei - die Schreibunterlage Bildquelle: Pixabay

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==