Füssener Heimatzeitung Nr. 157

80 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 verwandelt in Bauarbeiter, Gärt- ner, Gendarme, als Lakaien und Garden des Königs, waren neue Persönlichkeiten dort zusammen- gekommen und lernten sich neu und mit neuem Interesse kennen. Und als würde man sich schon längere Zeit kennen als nur die fünf Minuten, die es waren, ver- hält man sich vertrauter und fa- miliärer, als man es mit fremden Personen gewohnt ist, nur weil man das gleiche Kostüm anhat. Herr Seer trifft Herrn Sehr Als Hardy gerade mit seinen Gen- darm-Kumpanen und ein paar anderen Komparsen in einem Grüppchen zusammensteht, kommt plötzlich der respektein- flößende und ihm gleichzeitig sofort sympathische Peter Sehr, der Regisseur höchstpersönlich, auf die Gruppe zu und begrüßt sie freundlich. Er stimmt sie auf ihre Rollen als Gendarmen und Garden des Königs ein. „Wie ein Feldherr vor der Schlacht“, be- schreibt Hardy ihn. Peter Sehr  Glücklich aus der Garderobe entlassen worden Fortsetzung von Seite 79 sucht den berühmten Märchen- könig aufzugreifen, mitzuwirken. Eben solche, die schnell und gut in einen Menschen von Adel, ei- nen einfachen Händler aus der damaligen Zeit oder in einen Gen- darmverwandelt werden konnten. Da Hardy etwas auf sich hielt, ließ er sich dieses Casting nicht entgehen und wurde prompt für zwei Rollen engagiert. Gerade auch, weil er König Ludwig II. ob seiner Feinheit, der Schönheit, die er geschaffen hat und seinem Wesen insgesamt, verehrte und liebte, war es für ihn eine Ehre, bei einem Filmmitzuspielen, der König Ludwig II. von Bayern zu seinem Thema hatte. Ganz ab- gesehen von dem eigenen Reiz, der Spannung und dem Aben- teuer, das Hardy darin sehen konnte, überhaupt in einem Film mitzuspielen. Eine neue Familie bildet sich Bereits am 28. September 2011 wurde Hardy zu einer Kostüm- probe vorgeladen, um schließlich am 06. Oktober 2011 wirklich ans Set zu kommen. Der Drehort sei- ner ersten Rolle, er als Gendarm mit Pickelhaube, der Ludwig II. schützen will, war direkt amMär- chenschloss Neuschwanstein in Hohenschwangau. „Mit Herzklop- fen“, so schrieb Hardy in einem persönlichen Erinnerungsschrei- ben über diesen Tag, „fahre ich zu meinem ersten Drehtermin in meinem Leben.“ Womöglich kön- nen sich einige unter Ihnen noch an den kalten Septembertag er- innern, an demSie einer der etwa 80 Komparsen aus Füssen und der Umgebung waren, die sich amSchloss Neuschwanstein ver- sammelten, um kostümiert, mas- kiert und drapiert zu werden. Nun

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