Füssener Heimatzeitung Nr. 157

65 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 sich der Hardy auf einmal in je- mand anderes verwandelt hat und weiter gelaufen ist.“ Der Traum zeigt die verschiede- nen Geisteshaltungen, ja eigent- lich Bewusstseinstrukturen per- sonifiziert an Hardy, der Glauben, Leben, Freude verkörpert und zum anderen den Dämon, der den Zweifel und damit auch die Zerstörung der Lebensfreude, der authentischenWahrnehmung be- deutet. Damit hat er Macht und verwandelt das Großartige und Schöne in der Person von Hardy in etwas Nichtssagendes, in et- was Bedeutungsloses. Ist das nicht etwas, was wir tagtäglich tun? Unsere Gefühle klein halten, unsere Wahrnehmungen abstrei- ten, uns lieber in Nichtigkeiten aufhalten als das Unfassbare zu wagen? Dieser Dämon lebt in je- dem von uns. Aber wer ist dann der Hardy? Ist er ein Repräsentant von geistigem Mut, von Größe und Freude, von Glaube an das Leben und die Lebendigkeit? Hardy als Unterstützer In vielen Träumen erfreute Hardy einfach den Träumer durch seine Präsenz und das unmittelbar freu- dige Lebensgefühl, das mit ihm auftauchte. Das ist wohl fast allen der etwa 100 Träume, die über den Hardy gesammelt sind, ge- meinsam. Er ist ein hilfreicher Berater, Geprächspartner (auch wenn das, was man geredet hat, meistens vergessen wurde) und hat manchmal Ansichten, die von einer größeren Warte aus einge- nommen werden und so überra- schend durch ihre Kreativität sind. Was er nun ist, das kann man nicht einfacher ausdrücken als dieser Traum fünf Jahre nach seinem Tod: „Hardy war da und spielte mit den Kindern. Dann sagte er zu ihnen: Ich bin jetzt nicht mehr auf dem Tisch. Ich bin jetzt unter dem Tisch, aber ich bin immer da. Ihr könnt mich immer rufen und ich helfe euch.“ Wenn ich Kindern erklären sollte, wie das so ist mit dem Diesseits und dem Jenseits, dann könnte man das genauso machen, wie mit dem Tisch. Oben auf dem Tisch ist alles, was ich sehe, was ich so mache und anfassen kann. Das Oberbewusste, das Wachbe- wusste. Unter dem Tisch, das kann ich ahnen, spüren, aber ich sehe es nicht und trotzdem ist es immer da. Und warum er- klärt er es den Kindern? Die Kinder repräsentieren hier wieder das kindliche Bewusstsein, das noch authentisch fühlt und glaubt und nicht zweifelnd alles rational und kritisch hinterfragenmuss. Unsere Kinder repräsentieren einen un- geteilten Bewusstseinszustand des Glaubens und Vertrauens, um Eingang ins Paradies zu er- halten. So wie es in der Bibel schon heißt: Ihr müsst werden wie die Kinder ... ■  Hardy als väterlicher Freund und Ratgeber. Er hatte immer einen Trost bereit

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==