Füssener Heimatzeitung Nr. 157

54 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 Ein Bischof in Füssen? Ein Bischof - mit diesemBegriff verbinden die meisten Menschen einen kirchlichenWürdenträger, Katholiken denken vielleicht noch an die eigene Firmung, Bilder von Kirchen, feierlichen Gottesdiensten und Weih- rauchschwaden erscheinen vor dem inneren Auge. Was aber hat das alles mit Hardy Seer zu tun? Nun, im direkten Sinn herzlich wenig, da müssen wir schon etwas weiter ausholen und bis in das Jahr 1982 zurückgehen, als im Kino einer der letzten Klassiker des schwedischenMeisterregisseurs Ingmar Bergman weltweit für Furore sorgt: der mehrfach preisgekrönte und oscarprämierte Film „Fanny und Alexander“. Ein Bericht von Magdalene Kienzle  Ein Mann mit eisernen Prinzipien, ...  Und er schaute stumm, auf dem ganzen Tisch herum, ... Leben nach eisernen Regeln Hardy Seer liebte Filme, und so war es kein Wunder, dass in sei- nem Freundeskreis auch intensiv über diesen meisterhaften Film diskutiert wurde, der schnell zu einem Kultfilm avancierte und noch heute als eine einzige Hym- ne auf das Leben gepriesen wird. Einer der markantesten Charak- tere in „Fanny und Alexander“ ist der strenge und asketische Bischof Edvard Vergérus, der den Prototyp eines Menschen verkör- pert, der sowohl bei sich selbst als auch bei seinen Mitmenschen strengste moralische und ethi- sche Maßstäbe anlegt. Edvard Vergérus lebt nach eisernen Re- geln, die um jeden Preis einge- halten werden müssen, sogar um den Preis der Zerstörung von Be- ziehungen zu seinen Mitmen-

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