Füssener Heimatzeitung Nr. 157

19 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 Ehrung seines Schaffens Hardy war Mitglied des Stammes der Likatier und wurde dort von allen sehr geliebt. Nach seinem überraschenden Tod gab es in allen Likatiern ein starkes Be- dürfnis, ihn zu würdigen und zu ehren, ihn irgendwie weiter in ihr Leben zu integrieren und leben zu lassen. Einen Platz zu schaffen, wo man ihm immer begegnen kann. Und so kamen die Likatier auf die Idee, eine große Büste von Hardy aufzustellen. Büsten waren schon immer Teil der Erin- nerungskultur. Denn sie sind ein Denkmal an all die Blüten des Lebens eines Menschen, an sein Schaffen, an die Verehrung und Würdigung seines gesamten Wir- kens. Am ersten Todestag eingeweiht Und so stellten sie zu Hardys 1. Todestag am 30. Mai 2013 erst- mals eine große Büste von Hardy in einem ihrer Gärten auf. Her- gestellt wurde die Büste aus Stein von einer Künstlerin namens An- Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unser Hardy nicht Wie verewige ich einen Menschen, den ich liebe, in seiner Blüte? Wie rette ich ihn aus dem Vergessen und gebe ihm einen Platz in der Unendlichkeit? Heutzutage bleibt nach demTod meist nur ein Grabstein, der an einen Menschen erinnert. Dieser Grabstein erinnert jedoch in erster Linie an dessen Tod, an Ver- gänglichkeit, an Vergangenes, ja an Verlorenes. Auch das braucht seinen Platz. Doch was, wenn ich vor allem an das Leben erinnern möchte? Wenn ich die volle Schönheit und Lebendigkeit dieses Menschen feiern und ehren möchte, damit diese niemals vergehe? drea Wenzel. Hardys enger Freund, Otto Piepenburg, sprach zur Enthüllung ein paar berüh- rende Worte und zog dann das Tuch herunter. Ein Jubeln brach aus und alle Mitglieder des Stam- mes der Likatier riefen lauthals: Hardy! Hardy! Hardy! Sie waren begeistert! Seither wird diese Büste jedes Jahr an seinem To- destag mit seinen Kultklamotten geschmückt wie z.B. seinem roten T-Shirt mit Jeansjacke oder auch sein Käppi wird der Büste aufge- setzt. Wie lebendig er ist Mit der Zeit entstand eine richtige Tradition einer Hardy-Feier immer am 30. Mai, bei der dann abends Kerzen um die Büste herum an- gezündet werden und manch ei- ner eine Zigarette auf den Hardy raucht. Wer den Hardy als Büste schon mal gesehen hat, der hat gespürt, wie präsent der Hardy dort ist, wie lebendig und weich sein Gesicht und wie nah man ihm dort sein kann. Und so steht diese Büste das ganze Jahr über im Freien, mal leuchtet sie um- rahmt von diesem zarten Grün der Bäume wie aus einer anderen Welt und mal schmückt eine Kro- ne aus Schnee ihr Haupt. Mal winkt ihr ein Kind zu oder es grüßt sie ein alter Freund. Und so hat Hardy auf ewig seinen To- pos, mitten im Herzen seines Stammes! ■  Die Hardy-Büste im Stamm der Likatier Ein Bericht von Dorothea Becker

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