Füssener Heimatzeitung Nr. 157

167 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 Hardy hinterlässt Spuren Als ich noch klein war, verbrachte ich viel Zeit mit Hardy. Ich konnte mich stun- denlang in seiner Nähe aufhalten. Meistens habe ich neben ihm gesessen, während er etwas für die Heimatzeitung gemacht hat, und habe gemalt. Viele Stunden meiner Kindheit verbrachte ich so. Hardy war für mich wie ein Papa, der einfach immer für mich da war und zu dem ich auch aufgeschaut habe. Erst ein bis zwei Jahre vor seinem Tod, ich war Mitte zwanzig, hat er mir einen Ordner mitgebracht, wo er mir ganz stolz all die Bilder, die ich damals gemalt hatte, gezeigt hat. Er hat jedes einzelne aufbewahrt. Früher hat er sie sogar lie- bevoll in seinem Zimmer an die Wand gehängt. Das ist der Grund, warum ich Lust habe über das Thema seiner eigenen Malerei zu schreiben, weil ich darin viel Beziehung und Nähe zu ihm spüre, und er selbst auf eine sehr liebevolle Art meine Werke so wertgeschätzt hat, und ich mich in diesem Thema von ihm sehr geliebt gefühlt habe. Genauso habe ich nun hier Lust, seine Werke wert- zuschätzen und ihm als Maler einen Platz zu geben. Ein Bericht von Magdalena Kral Wandgemälde Hardy malte leidenschaftlich gerne und viel. Er hat viele schöne Werke hinterlassen. Anfangs malte er große Gemälde auf Wände oder auf Lein- wand. Z.B. malte er im Treppenhaus der damaligen Teestube (früherer Hanfwerke-Kindergarten und heutiges Sparkassen-Gebäude) in der Marienstraße 1 in Füssen ein großes Wandgemälde mit einem phantasievollen, faszinierenden Baum. Gerne be- nutzte er surreale Bilder von den Beatles, die es gab und die er mit der Rastermethode abmalte. Ein berühmtes Bild, welches er malte, war das von John Lennon, in dem Lennon selbst über eine Treppe in seinen eigenen Kopf hinein läuft. Diese Art von Bildern malte er öfter in verschiedenen Motiven. In einer seiner Wohnungen hing länger dieses Bild von John Lennon, welches schon vorher in der Teestube prangte und durch den Abriß eine neue Bleibe brauchte. Verkrampft und wunderschön Ein Künstler, den er sehr verehrte, war Caspar David Friedrich. Er ließ sich von ihm inspirieren  Dieses Bild stellt seine älteste Enkeltochter Anna dar, zu der er die innigste Beziehung hatte Fortsetzung auf Seite 168

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