Füssener Heimatzeitung Nr. 157

166 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 Verbundenheit im Altlandkreis Schon nach kurzer Zeit wurde die Heimatzeitung jeden Monat von ihren Lesern sehnsüchtig er- wartet. Manche warteten sogar am Gartentor auf den Austräger, um gleich die frische Zeitung in den Händen zu halten und sich gespannt auf die neuen Berichte zu stürzen. Die Heimatzeitung schaffte ein Gefühl der Verbun- denheit unter den Bürgern des Altlandkreises Füssen. Die Art der persönlichen Berichterstat- tung und die Themen fanden gro- ßen Anklang bei den Lesern. Der Wunsch, etwas in den Bürgern in ihrer Beziehung zu Land und Leuten zu bewegen, wurde erfüllt und ebenso mit viel Lob und Be- geisterung honoriert. Hardy zog den Bleistift dem Computer vor Hardy Seer hat dieses Abenteuer als Verleger gestaltet. Von der Geburtsstunde bis zur letzten Ausgabe der Heimatzeitung war er federführend in der Herstellung dieser Publikation. Hier entfaltete seine Leidenschaft für das Schrei- ben. Was mit einem Flämmchen der Begeisterung begann, wurde später zu einer glühenden Lei-  Druckerei der Füssener Heimatzeitung  Eckhard Mackert beim Setzen der Heimatzeitung Fortsetzung von Seite 165 denschaft von Hardy. Doch wie das mit allen guten Künstlern und Schriftstellern ist, hatten es seine Kollegen nicht leicht mit ihm. Hardy wollte nämlich seine Artikel immer mit der Hand schrei- ben. So sah man ihn meistens umringt von tausend Blättern, einen gespitzten Mini-Bleistift in der Hand, an seinemSchreibtisch sitzen. Manchmal schaute nur noch sein Kopf aus diesem Chaos hervor. Die Entstehung eines Ar- tikels aus Hardys Feder konnte so schon mal mehrere Wochen dauern. Irgendwann ließ er sich dann doch überzeugen, einen Computer zu benutzen, was die anderen Mitarbeiter der Heimat- zeitung sehr freute. Seine Träume leben Nach dem Ende der Kommunal- wahlen 1990 zog sich die Hei- matzeitung aus der Berichterstat- tung von Parteithemen teilweise zurück und konzentrierte sich auf Vereine, Personen und Geschich- ten über die Heimat und unsere Natur. Was mit zwölf Seiten Zei- tung begonnen hatte, wuchs auf 40 Seiten heran mit drei Sonder- ausgaben im Jahr, davon zwei, die König Ludwig dem II. gewid- met waren und zu seinem Ge- burtstag imAugust und zu seinem Todestag im Juni erschienen, und die dritte Sonderausgabe war zu Weihnachten erhältlich. Aus einer Idee, die manch einer gar nicht ernst genommen hätte, wurde eine Erfolgsgeschichte mit his- torischem Wert. Die Entstehung der Füssener Heimatzeitung und ihr Wirken ist ein Beispiel dafür, dass man seine Träume und Vi- sionen immer leben sollte und Ungeahntes daraus entstehen kann. ■

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