Füssener Heimatzeitung Nr. 157

143 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018  Am Schluxen haben wir Hardy wiedergefunden derten wir uns, wo denn Hardy geblieben war? Größere Suchaktion Die Erwachsenen schauten sich vielsagend an und es war klar, dass der schusselige Hardy es mal wieder geschafft hatte, sich auf seinem Weg, dem man nur hätte folgen müssen, zu verlau- fen. Keiner konnte sich erklären, wie das überhaupt möglich war. Nach einer größeren Suchaktion erreichte der Suchtrupp Hardy. Hardy war im Schluxen rausge- kommen. Es stellte sich heraus, dass er aus irgendeinem Grund Richtung Österreich gelaufen war, genauer gesagt zumSchluxenwirt in Pins- wang. Dieser Weg geht teilweise steil bergauf und dann wieder sehr steil bergab. Wie konnte es Hardy nicht auffallen, dass er komplett in die falsche Richtung gelaufen war? Offensichtlichmuß- te er so stark mit sich selber be- schäftigt gewesen sein, dass ihm nicht aufgefallen war, dass er sich schon nach wenigen hundert Metern von allen entfernt hatte und kein Mensch mehr um ihn herum war. Eine beliebte Anekdote Irgendwie war es für alle witzig und man scherzte, dass aus dem Hardy wohl kein echter Survival- Kämpfer mehr wird. Hardy fiel es in diesem Moment, aber auch viele Jahre später noch sehr schwer, die Situation mit dem nötigen Humor zu betrachten, zumal sie bei seinen Freunden eine höchst beliebte Anekdote war, wenn man sich über „Orien- tierungssinn“ unterhielt. Hardy hatte überhaupt eine besondere Fähigkeit, sich selbst in skurrile Situationen zu manövrieren, was ihn in seinem Selbstverständnis häufig strapazierte. Denn eigent- lich hatte er ja den Anspruch, im- mer alles perfekt und richtig zu machen. Daher erwog er bei die- ser Wanderung wohl in keiner Se- kunde, auf dem falschen Weg sein zu können. ■

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