Füssener Heimatzeitung Nr. 157

142 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 Hardy Guck-in-die-Luft Man könnte ja meinen, einen See zu umqueren, sei eine der einfachsten Dinge, die man machen kann. Man läuft immer der Nase nach, das Einzige was man nicht aus den Augen verlieren darf, ist die circa 88 Hektar große Oberfläche des Alpsees. Wie unser Hardy es dennoch geschafft hat, sich zu verlaufen und dabei die Grenze zu Österreich überquerte, immer noch im Glauben, um den Alpsee zu laufen, erzählt folgender Bericht. Eine Wanderung zwischen Selbst- überzeugung und Tollpatschigkeit. Ein Bericht von Leo Marquardt Immer in Sichtweite bleiben Vor etwa 15 Jahren, es war mitten im Sommer, wollten einige Ju- gendliche und Erwachsene eine Nachtwanderung um den Alpsee machen. Um sich besser auf die Stimmung einer solchen Wande- rung einlassen und seine Umge- bung besser wahrnehmen zu kön- nen, wurde vereinbart, dass jeder in gewissem Abstand zum ande- ren um den See läuft. So gingen immer ein paar Jungs zwischen zwei erwachsenen Männern. Der Abstand zwischen den Menschen sollte so groß sein, dass man sich gerade noch sehen, aber nicht miteinander reden konnte. Wo ist Hardy geblieben? Diese Stimmung war sehr toll und berührend. Irgendwie kam man sich sehr groß und erwach- sen vor, als Kind so alleine durch die Nacht zu laufen. Der Mond war fast nicht zu sehen und so war es sehr dunkel in dieser Nacht. Als wir nach circa zwei bis drei Stunden alle wieder am Parkplatz unterhalb von Schloß Hohenschwangau ankamen, von wo aus wir gestartet waren, wun-  Der Alpsee bei Einbruch der Nacht

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