Füssener Heimatzeitung Nr. 157

124 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 gefühl hatte Hardy Seer dort An- sprechpartner gefunden, die sei- nen Plan eines biographischen Films über Richard Wagner un- terstützten. Nachkommen von Richard Wagner und Archive hat- ten bereits grünes Licht gege- ben. Langer, einsamer Weg Aller Anfang ist magisch. Und das Feuer des Beginnsmuss stark genug brennen, um alle Schwie- rigkeiten, die später auftreten, zu überstehen, um die Ausdauer zu haben, bis zumSchluss durch- zuhalten. Das Drehbuch muss geschrieben werden, für alles im Drehbuch muss Bildmaterial ge- sucht werden. Der Ton muss pas- Fortsetzung von Seite 123 sen und abgemischt werden. Das Bildmaterial muss geschnitten werden. Dann wird der Filmeinem kleinen Kreis von Kritikern vor- geführt, die Verbesserungsvor- schläge mitteilen, die dann mög- lichst auch redaktionell und tech- nisch umgesetzt werden sollen. Kann der Film Interesse wecken? Denn einen langweiligen Film will sich niemand anschauen. Ein langer einsamer Weg ist das, den Hardy Seer da vor sich hat. Doch später einmal wird man nichts mehr davon bemerken, denn einem guten Film sieht man das „Making-of“ nicht an. Wenn es ein bewegender Film ist, wird er Richard Wagner aus einem an- deren Licht und in einer neuen Tiefe zeigen – so wie es Hardy Seer bei seinem Film über Her- mann Hesse gelungen ist. Fäden neu geknüpft? Hardy Seer war es nicht vergönnt, seinen Film über Richard Wagner zu vollenden. Doch ein indisches Sprichwort sagt: am Ende ist alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es auch nicht das Ende. Vielleicht werden einmal die Fragmente der Arbeit von Hardy Seer an seinem Film über RichardWagner zusam- mengetragen, die abgerissenen Fäden neu geknüpft. Vielleicht gibt es jemanden unter seinen Freunden, der sich berufen fühlt, in die Fußstapfen von Hardy Seer zu treten und damit RichardWag- ner die Ehre zu geben, aber auch unserem Hardy Seer. ■  Richard Wagner

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