Füssener Heimatzeitung Nr. 157

112 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 „Opa, Opa!“ - Ein Ruf, der den Tod überwindet! Für Hardy war es nicht leicht, sich beheimatet zu fühlen. Er war zwar liebevoll und immer auf der Suche nach Beziehung, gleichzeitig war er nicht unbedingt familiär. In den meisten seiner Beziehungen konnte da kein Vertrauen, keine Wärme, keine Heimat entstehen. Damit war auch die Beziehung zu seinen Kindern eher problematisch. Am intensivsten war noch die zu seinem Sohn Ismael, aber selbst diese Beziehung war zu Hardys Lebzeiten schwierig, verkrampft und es entstand nie die Selbstverständlichkeit und Nähe, die für heimatliche Beziehungen typisch sind. Hardy tat sich auch einfach schwer, durch seine gestörte Einlassfähigkeit, seine inneren Ansprüche an sein Papa- Sein und seine Klischeevorstellungen. So war er eher verkrampft und dement- sprechend hatte es auch Ismael schwer, sich hinzugeben. Hardy, der seit jeher auf der Suche nach Heimat, nach Tiefe in Beziehung war, verzweifelte an dieser Situation. Ein Bericht von Josef Lehner Endlich Familie – als Opa Ganz anders war das mit seinen Enkelkindern, da entstand Tiefe, da entstand Nähe und Heimat. Da konnte Hardy unschuldiger lieben, da schaffte er es, sich zu verschwenden. Er dachte an sie, brachte ihnen Geschenke mit und war nicht verkrampft, sondern liebevoll, sensibel und offen für ihre Ängste, ihre Nöte und ihre Liebe. Er schenkte ihnen Mär- chenbücher und las sie ihnen vor. Märchen vorzulesen ist ja der Inbegriff von Heimat, von Ge- mütlichkeit, von Opa. Endlich, in seinem Engagement zu seinen Enkelkindern, hatte Hardy es ge- schafft so viel Nähe zuzulassen, dass Beziehungen in einer Qua- lität entstanden, die nach Heimat rochen, sich nach Heimat anfühl- ten und Heimat waren. Für ihn,  Anna Ursulina mit ihrem geliebten Opa

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