Füssener Heimatzeitung Nr. 157

104 Füssener Heimatzeitung Online-Vollversion Nr. 157 vom Juni 2018 Hardy als Freund Als ich Hardy Seer im Jahre 1980 erstmals begegnete, war ich felsenfest davon überzeugt, dass ichmit diesemMenschen inmeinem Leben nur das Notwendigste zu tun haben werde. Auf diese Auffasung hatte auch der Umstand, dass wir beide im Stamm der Likatier lebten und uns ständig über den Weg liefen, keinen Einfluß. Allein schon sein preußischer, mit Castroper Slang gespickter Dialekt, löste in mir als eingefleischter Füssenerin tiefe Befremdlichkeitsgefühle aus. Diese Sprachmelodie und alles, was ich damit Unsympathisches mit seiner Person assoziierte, fühlte sich in meiner Seele wie ein einziger Mißklang an und so regte sich in mir nicht einmal ein Funken von Lust, mich mit Hardy auch nur über die banalsten Dinge zu unterhalten. Ehrlich gesagt war ich froh, wenn sich unsere Wege nicht kreuzten, da ich eh nur innere Verkrampfungszustände bekam, wenn ich ihm begegnete. Und wie ich an Hardy unschwer wahrnehmen konnte, ging es ihm mit mir keineswegs anders. Er fand meinen Dialekt und mein Allgäuer Wesen abscheulich und wenn er in einer Gesellschaft meine An- wesenheit feststellte, war alles andere als ein erfreutes Lächeln in seinem Gesicht zu finden. Ein Bericht von Ulrike Driendl-Piepenburg  Hardy Seer (links) war auf Festen sehr gesellig

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